Kurzurlaub am Gardasee
In diesem Jahr haben wir uns entschlossen in den Herbstferien einen Kurzurlaub am Gardasee zu machen. Für uns als Familie war es tatsächlich der erste Urlaub am Gardasee und damit verbunden die erste lange Autofahrt. Insgesamt lagen 900km vor uns. Wir haben uns vor Reiseantritt entschieden die Strecke nicht in einem Stück zu fahren, sondern mit einem kleinen Zwischenstopp bei Freunden in Bayern zu verbinden. Und das, so muss ich im Nachhinein sagen, würde ich immer wieder so machen. 450km sind für unsere Kinder vollkommen ausreichend und ich finde man muss es nicht übertreiben. Es kann mir niemand erzählen, dass es auch nur irgendeinem Kind nichts ausmacht 10h im Auto zu verbringen. Selbst ich finde es anstrengend.
Am Gardasee haben wir uns vorab ein Appartement mit Halbpension im familiengeführten Hotel Romeo in Torri del Benaco gebucht. Warum das Hotel Romeo? Wir wollten unbedingt ein Hotel mit Halbpension, damit die Mama nicht kochen muss!
Unser Aufenthalt war von Montag bis Freitag. Vorab hatten wir uns Gedanken gemacht, was wir gerne unternehmen möchten und uns vor Ort jeden Morgen nach dem Frühstück dann einen Tagesplan gemacht. Und so sah schlussendlich unser Wochenprogramm aus:
Montag: Action nach der laaaangweiligen Anreise
Unsere Anreise verlief entspannt. Die Kinder haben wirklich sehr gut durchgehalten. Während der Kleinste die Fahrt fast vollständig verschlafen hat und unsere Größte mit Lesen und Videos schauen vollumfänglich beschäftigt war, hat unser mittlerster Sohn Neo noch am Meisten Mamas Bespaßungsprogramm in Anspruch genommen: Vorlesen und „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen. Nach insgesamt 5 Stunden Fahrt und einer kleinen Pause mittendrin, hatten wir unser Ziel erreicht: Torri del Benaco. Der Check in im Hotel Romeo verlief schnell und so konnten wir direkt unser Appartement beziehen. Maja und Neo waren begeistert und halfen aufgeregt das Gepäck aus dem Auto ins Appartement zu bringen, während ich unsere Baby Mexx aus dem Maxi Cosi befreite. Im Appartement angekommen, wuselten alle um mich herum. An Ruhe war nicht ansatzweise zu denken. Es war sofort klar, dass die Kinder dringend „Auslauf“ brauchten nach der laaaangweiligen Autofahrt. Also ging es kaum eine Stunde nach unserer Ankunft zu einem Spaziergang durch Torri del Benaco. Wir erkundeten die Altstadt und den Hafen von Torri del Benaco, gingen an der Promenade am Gardasee entlang, entdeckten einen kleinen Strand und landeten letztendlich auf einem tollen Spielplatz. Während die Kinder sich komplett auspowern konnten, genossen wir Eltern die Ruhe. So haben wir es geschafft auch den Anreisetag zu einen gelungenen ersten Urlaubstag zu machen.
Wollt ihr eine Route für einen schönen Spaziergang durch Torri del Benaco haben? Dann klickt euch in meinen Blogartikel „Torri del Benaco – Idylle pur“: https://familychecker.de/torri-del-benaco-idylle-pur/
Dienstag: Es liegt Liebe in der Luft
Auf meinen persönlichen Wunsch hin, ging es den ersten vollen Urlaubstag gleich nach dem Frühstück nach Verona. Das hat natürlich im ersten Moment nicht zu standing ovations geführt. Aber „für Mutti machen wir das gerne“ versuchte mein Mann die Kinder auf der emotionalen Ebene zu überzeugen. Gesagt, getan…
Die Fahrt von Torri del Benaco nach Verona dauerte 1h. In Verona angekommen liefen wir als erstes zu der berühmten Oper, dann ging es zum Balkon von Romeo und Julia und danach zum Haus von Romeo. Zum Mittag gab es dann unsere erste echt original italiensche Pizza. Wir schlenderten dann mit vollen Bäuchen durch die Altstadt in Richtung Ponte Scaligero. Auf Wunsch meines Mannes machten wir noch einen kleinen Abstecher in den Disneystore, wo die Kinder sich noch eine Kleinigkeit aussuchen durften. Ich persönlich hätte diesen Store gerne gemieden, denn er war nicht nur voll mit viel zu vielen Menschen sondern auch mehr als preisintensiv. Mit den kleinen Disneytieren in den Händen war die Motivation der Kinder für den restlichen Weg in Richtung Ponte Scaligero wieder geweckt. An der Brücke angekommen, konnten die Kinder diese auch direkt „erkunden“, was ihnen unheimlich viel Spaß bereitet hat. Wir überquerten die Brücke und gelangten so direkt zu einem Spielplatz. Dieser wurde natürlich jubelnd begrüßt und ausgiebig bespielt, während ich mich unserem Kleinsten widmete. Wir aßen und tranken nebenbei etwas und nach etwa einer Stunde traten wir den Rückweg in Richtung Parkplatz an.
Natürlich haben wir nicht ansatzweise alles von Verona gesehen, aber wir haben mal „reingeschnuppert“. Das hat uns vollkommen gereicht und die Kinder nicht überfordert. Ganz im Gegenteil: Mit der Geschichte von Romeo und Julia haben wir Maja begeistern können, mit der Ponte Scaligero Neos Abenteuerlust geweckt und mit dem Spielplatz wieder einen gelungenen Abschluss geschafft. Und vielleicht lag es ja tatsächlich an der Stadt der Liebe, dass wir diesen schönen sonnigen Familientag ohne jegliche Katastrophen und Zwischenfälle erleben durften.
Wenn ihr noch mehr über unseren Sightseeingtrip nach Verona erfahren möchtet, lest unseren Blogbeitrag „Verona – auf den Spuren von Romeo und Julia“: https://familychecker.de/verona-auf-den-spuren-von-romeo-und-julia/
Mittwoch: Hoch hinaus in Malcesine
An diesem Morgen haben wir uns viel Zeit im Hotel gelassen. Zum einen war der Himmel mit Wolken zugezogen und zum Anderen sollten die Kinder auch einmal ihre Premiumzeit bekommen, in der sie das machen dürfen was sie gerne wollen. Nachdem ich einen Spaziergang mit Mexx im Kinderwagen gemacht hatte, Maja fertig war die Geschichte von „Romeo und Julia“ zu googeln und zu studieren und Neo sein Lieblingsspiel auf dem Tablet gespielt hat, entschieden wir uns in das Örtchen Malcesine zu fahren. Im Reiseführer wurde die wunderschöne Altstadt sowie die Seilbahn zum Monte Baldo als Highlight angepriesen. Also fuhren wir ca. 40min mit dem Auto nach Malcesine. Auf der Fahrt sind wir durch einige sehr schön anzusehende Städtchen gefahren, welche ich im Nachhinein lieber erkundet hätte als Malcesine.
Malcesine ist komplett auf Touristen ausgelegt. Es reiht sich ein Laden an den Anderen. die Touristenströme ziehen sich durch alle Gassen. Es ist schier unmöglich eine Gasse zu finden durch welche man in Ruhe schlendern kann. Es bleibt einen nichts anderes übrig als mit dem Strom zu laufen. Und dann mussten wir feststellen ,dass so schön die Altstadt auch ist, ein Kinderwagen aufgrund des Kopfsteinpflasters vollkommen ungeeignet ist. So entschieden wir uns lediglich zur Skalierburg zu gehen, um einen kurzen Blick darauf zu werfen und dann mit der angepriesenen Seilbahn zu fahren, was bei schlechtem Wetter nicht die beste Option in Malcesine ist. Denn gesehen haben wir ganz oben auf dem Monte Baldo angekommen: Nichts. Es war einfach zu schlechtes Wetter. Und ganz unabhängug vom Wetter, fanden wir die Fahrkartenpreise für uns als Familie in Höhe von insgesamt 60Euro sehr teuer. Aber, und das ist die Hauptsache, die Kinder fanden es aufregend und schön.
Auch in Malcesine haben wir den Tag auf dem hiesigen Spielplatz ausklingen lassen, welcher Majas Meinung nach zu urteilen eher etwas für Babys ist. Gespielt hat sie trotzdem.
Noch mehr zu Malcesine lesen und vor allem sehen, könnt ihr in unserem Blogbeitrag „Malcesine – hoch hinaus auf den Monte Baldo“ https://familychecker.de/malcesine-nicht-mit-kinderwagen/
Donnerstag: Lazise vs. Sirmione
An unserem letzten vollen Urlaubstag wollten wir den Süden erkunden. Es war super sonniges Wetter vorhergesagt und da die Kinder unbedingt im Gardasee baden wollten, versprach ich ihnen eine Badesession am Jamaica Beach in Sirmione. Nur so viel vorweg: Versprich nichts was du nicht halten kannst…
Wir entschieden uns den Vormittag in Lazise zu verbringen. Ein wunderschönes, mittelalterliches Örtchen mit noch schönerer Promenade, Hafen und Skalierburg. Wir sind mit Freude durch die Gassen geschlendert und haben uns auf einem Spielplatz direkt an der alten Stadtmauer niedergelassen. Gerne hätten wir noch den Strand besucht, aber die Zeit drängte denn doch etwas. Immerhin wollten wir noch den berühmten Jamaica Beach in Sirmione erobern. Was fur eine Fehlentscheidung…
Um dem Gedränge auf dem Parkplatz direkt vor der Wasserburg zu entgehen, parkten wir auf dem vorletzten Parkplatz vor der historischen Altstadt. Ein Fehler. Denn zu Fuß ist man nochmal gut 30min unterwegs. Das ist beim Hinweg sicherlich noch weniger problematisch. Aber auf dem Rückweg, nach unendlich langen Wegen durch Sirmione in Richtung Jamaica Beach, stellt dies eine echte Herausforderung dar. Ähnlich wie in Malcesine, kann man in Sirmione nur mit den Touristemassen mitlaufen. In der Altstadt angekommen, trieb die Kinder nur die Aussicht auf das bevorstehende Badevergügen an. Nach 2h Fußmarsch kamen wir endlich an und sahen den Jamaica Beach. Leider nur von einer Anhöhe und ohne Beach. Der Wasserstand des Gardasees war so hoch, dass das Wasser bis zum Land hineinschwappte. Aus sicherheitsgründen war somit der ganze Beach nicht zugänglich. Und da war er dann: der Tiefpunkt des Tages. Die Kinder tot traurig und wir Eltern maximal frustriert, mussten wir ohne die versprochene Badesession den Rückweg antreten. Auf dem Rückweg machten wir einen Stopp am Spielplatz, was den Kindern zumindestens einigermaßen den Frust genommen hat. Der Rückweg zum Auto dauerte gut 1h und war auch für uns Eltern gefühlt meeega weit.
Um doch noch einen gelungenen Tagesabschluss zu haben, gingen wir am Abend in Torri del Benaco an den Strand. Die Kinder konnten endlich baden und wir alle gemeinsam den Sonnenuntergang am Gardasee genießen. Am Ende des Tages, nach 10km Fußmarscht, fielen wir vollkommen geschafft in unsere Betten.
Mehr zum Örtchen Lazise, lest ihr in unserem Blog „Lazise – Romantik pur“. https://familychecker.de/lazise-romantik-pur/
Freitag: Wir ziehen ein Resumee
Nach einem stressigen letzen Urlaubstag, ließen wir uns am Abreisetag Zeit. Gegen 10Uhr fuhren wir los. Zum Abschied führte uns das Navi nochmal direkt am Gardasee entlang und wir konnten ein letztes Mal die wunderschönen Panoramen sehen.
Wir fragten die Kinder wie ihnen unser Kurzurlaub gefallen hat: das Baden! Und damit sind wir auch direkt bei unserem elterlichen Resumee: Der Gardasee mit seinen kleinen, wunderschönen Örtchen ist für uns ein schönes Reiseziel fur die Nebensaison. Wobei wir selbst im Oktober wirklich sehr sehr viele Touristen in Malcesine und Sirmione angetroffen haben, möchten wir uns nicht ausmalen wie es hier in der Hauptsaison zugeht. Ich glaube, dass Touren wie die unseren mit 3 Kindern dann einfach schier zu stressig sind. Des Weiteren sind wirkliche Strände am Gardasee rar. Wenn dann findet man diese in den Touristenorten. Oftmals gibt es kleine, sehr schmale Kiesbuchten. In unserem „Wohnörtchen“ Torri del Benaco hatten wir solch eine Bucht für uns alleine. Das wird in der Hauptsaison definitiv anders sein. Ein weiteres großen Manko ist in unseren Augen, die allgegenwertige Hauptstraße, welche sich immer direkt am Gardasee entlang schlängelt. Natürlich hat man während der Fahrten stets den wunderschönen Blick zum Gardasee, in den Orten selber sowie an den Kiesbuchten kann das aber sehr stören. Selbst in der Nebensaison haben wir das tägliche Stop & Go in den Ortschaften miterlebt und können nur erahnen, wie dicht der Verkehr in der Hauptsaison ist.
Definitiv Top: das hervorragende Essen, die Panoramen des Gardasees, die wunderschönen mittelalterlichen Städte sowie die stets sauberen und intakten Spielplätze.
Leider Flop: die raren Strände, die allgegenwärtige Hauptstraße sowie die teils vollkommen überlaufenen Örtchen.
Dennoch: Wir kommen gerne wieder…in der Nebensaison!!!
Achtung Werbung wegen Affiliatelink: Ich kann euch den Rieseführer vom Michael Müller Verlag wärmstens empfehlen. Darin findet ihr für fast jedes Örtchen einen kleinen Stadtplan, in welchen auch die Spielplätze eingezeichnet sind. Das hat uns unglaublich geholfen!
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